Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus
Liebe Freundinnen und Freunde des GröschlerHauses!
Wir möchten wir Sie auf folgende drei Veranstaltungen hinweisen, die Kooperationspartner des GröschlerHauses Jever mit uns durchführen. Sie stehen im Kontext des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Mittwoch, 23. April 2025, LOK Kulturzentrum Jever, Moorweg 2, 19 Uhr, Eintritt 5,-- €
Aufrüstung,
Krieg und Befreiung in Wilhelmshaven und Jever 1933 bis 1949 und die
Geschichte der 1. Polnischen Panzerdivision (Dokumentarfilm von Hartmut
Peters und Heiko M. Pannbacker, 2005, 90 min)
Die
NS-Aufrüstungs- und Kregesgeschichte der Region sowie der Weg der
polnischen Soldaten unter General Maczek, die Wilhelmshaven und
Friesland 1945 befreiten, werden in einem erzählerischen Rahmen
dokumentiert.
Die Autoren sammelten Material aus Archiven weltweit,
filmten Zeitzeugen und entdeckten zahlreiche Amateuraufnahmen, darunter
Hitlers Besuch 1936 in Horumersiel.
Filmaufnahmen zeigen
Wilhelmshaven und Jever, ergänzt durch Berichte von Kriegsveteranen und
Zeitzeugen wie der Jüdin Eva Hirche, die durch polnische Soldaten
gerettet wurde. Der Film dokumentiert auch die gewaltigen Bauprojekte
der Region während der NS-Zeit sowie historische Ereignisse wie Hitlers
Aufkündigung des Flottenabkommens 1939 auf dem Rathausplatz von
Wilhelmshaven.
Der Filmautor Hartmut Peters leitet zusammen mit dem Historiker Erhard Ahlrichs den Film ein.
Donnerstag, 24. April 2025, Schloss Jever, 19 Uhr, Eintritt 3,-- /1,50 €
Ein Kriegsende zwischen Mythos und Realität. Vortrag von Hartmut Peters
Am
Morgen des 3. Mai 1945 besetzten die Alliierten kampflos Oldenburg und
gewannen schnell Raum Richtung Rastede. Auf der nordwestlichen
Kampflinie erreichten sie bald Wiesmoor. Um 13 Uhr beschossen Jagdbomber
im Tiefangriff Varel. Der Angriff auf die „Festung Wilhelmshaven", zu
der Jever gehörte, stand unmittelbar bevor. Tags zuvor hatte die
Reichshauptstadt Berlin kapituliert. Es war der vorletzte Tag vor dem
Waffenstillstand an der britischen Front, der am 5. Mai in Kraft trat.
„Verteidigung"
oder „offene Stadt" hieß wie in anderen Städten auch in Jever das
Thema, das unter vorgedeckter Hand immer mehr die Gemüter erhitzte.
Gerüchte lösten einander ab. Die einen wollten von Verhandlungen und
Waffenstillstand, die anderen von Verteidigung und Kampf bis zum
Untergang wissen.
Am Spätnachmittag des 3. Mai versammelten sich
2.000 Menschen auf dem größten Platz in Jever und forderten die
Herausnahme ihrer Stadt aus der Verteidigung. Der Kreisleiter der NSDAP
wurde entwaffnet, kurz am Schlossturm die Weiße Fahne gehisst und eine
Delegation zur Gauleitung nach Wilhelmshaven geschickt und es erfolgten
Verhaftungen.
Der Historiker Hartmut Peters stellt im
Powerpoint-Vortrag die Ereignisse, Hintergründe und tatsächlichen Folgen
des Volksauflaufs dar. In einem zweiten Teil analysiert er die
aufschlussreiche Geschichte der Erinnerung an ein Ereignis, das in Jever
seit 1945 sehr unterschiedlich bewertet wird. Eine Veranstaltung im
Rahmen der gemeinsamen Vortragsreihe des Schlossmuseums Jever und des
Jeverländischen Altertums-und Heimatvereins.
Mittwoch, 7. Mai 2025, Stadtarchiv Wilhelmshaven, Bremer Straße 78, 17 Uhr
Wie die Polen nach Wilhelmshaven kamen. Vortragsveranstaltung.
Am 6. Mai 1945 endeten in Wilhelmshaven die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs. Polnische Einheiten besetzten die Jadestadt.
Doch
wie kam es dazu, dass Wilhelmshaven von den Polen befreit wurde?
Gemeinsam mit dem GröschlerHaus Jever begibt sich das Stadtarchiv auf
eine Spurensuche zur polnischen Besatzungszeit im Raum
Friesland/Wilhelmshaven. Dazu zeichnet der polnische Historiker
Bartłomiej Warzecha (IPN Kattowitz) die Entstehungsgeschichte der 1.
Polnischen Panzerdivision und ihren Weg in den Nordwesten Deutschlands
nach. Hartmut Peters (GröschlerHaus Jever) widmet sich der nur wenige
Wochen währenden polnischen Besatzungszeit im Raum
Friesland/Wilhelmshaven.Ergänzt werden die Vorträge durch die
Original-Filmaufnahmen „Droga do Wilhelmshaven" vom April/Mai 1945, die
auch die Besetzung von Wilhelmshaven am 6. Mai 1945 zeigen. Das
Stadtarchiv bittet um Anmeldung unter 04421/16 1786.
Die Stolperstein-Initiative Jever hat sich in der Nachfolge der Veranstaltung vom 26. März 2025 inzwischen koordiniert. Sie wird von der Stadt Jever und dem GröschlerHaus unterstützt, hat die Website www.stolpersteine-jever.de ins Netz gestellt und ist über info@stolpersteine-jever.de erreichbar. Spenden für die ersten Steine sind bereits auf dem Konto der Initiative eingegangen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hartmut Peters
(Redaktion von groeschlerhaus.eu)